Das Herz ist der Motor des Lebens
Was passiert, wenn der Motor seine Kraft verliert, schlappmacht, sodass es zu einer chronischen Herzschwäche kommt?
Die chronische Herzschwäche ist ein Zustand, bei der die Pumpkraft des Herzens soweit abnimmt, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu Organen wie Gehirn, Nieren oder Muskeln gepumpt werden. Das hat schwerwiegende Folgen: Der ganze Körper wird in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt nicht nur zu einschneidenden Beschwerden, in ihrem fortgeschrittenen Stadium bedroht die Herzschwäche das Leben des Patienten.
Je früher die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) erkannt wird, umso eher kann man mit den heutigen Therapiemöglichkeiten die fatale Entwicklung der Krankheit aufhalten oder verlangsamen.
Wie erkennt man die chronische Herzschwäche?
Die chronische Herzschwäche beginnt schleichend mit Atemnot und einer
Abnahme der Leistungsfähigkeit. Zunächst können die Beschwerden ganz
unspektakulär sein. Zum Beispiel: Immer hat man mit Freunden eine Wanderung gemacht. Das gibt man auf, weil es bergan zu anstrengend ist. Zu Bahn und Bus rennt man nicht mehr, weil man schnell außer Atem kommt. Wenn man die Treppe hinaufsteigt, geht einem die Luft aus, sodass man zwischendurch stehen bleiben muss. Man ist müde, abgeschlagen, an den Fußgelenken und am Fußrücken stellen sich Flüssigkeitseinlagerungen ein, die wie Schwellungen aussehen: sogenannte Ödeme. Sie sind dadurch zu erkennen, dass durch Druck mit einem Finger bleibende Dellen in dem geschwollenen Bereich, z. B. an den Fußgelenken, entstehen.
Was sind die Ursachen der Herzschwäche?
Herzschwäche ist keine eigenständige Erkrankung. In ihr münden andere
Herzkrankheiten – bei Weitem am wichtigsten: die koronare Herzkrankheit und hoher Blutdruck, allein oder gemeinsam mit Diabetes.
Besonders gefährlich wird es, wenn koronare Herzkrankheit, hoher Blutdruck und Diabetes gemeinsam auftreten. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer Herzschwäche. Auch die Dreierkombination Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes erhöht das Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln, um ein Vielfaches.
Wie wird die Herzschwäche diagnostiziert?
Jeder, der unter Atemnot leidet, sollte den Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich um eine Herzkrankheit handelt. Der Arzt erfährt viel durch die Vorgeschichte des Patienten und die körperliche Untersuchung. Bedeutsam sind die sichtbaren Stauungszeichen: Wassereinlagerungen in der Lunge zeigen, dass die linke Herzkammer erkrankt ist. Bei lang bestehender Schwäche der linken Herzkammer mit Drucksteigerung im Lungenkreislauf kommt es auch zu einer Überlastung der rechten Herzkammer und zu Flüssigkeitseinlagerungen in den Gelenken, besonders im Unterschenkel.
Im fortgeschrittenen Stadium kann sich Körperflüssigkeit in der freien Bauchhöhle (Aszites) stauen oder zwischen Rippenfell und Lunge die Entfaltung der Lunge und damit das Atmen behindern (Pleuraerguss).
Wenn auch nur der geringste Verdacht auf eine Herzschwäche besteht,
hat der Hausarzt die Aufgabe, den Patienten an einen Kardiologen zu
überweisen, damit die Herzschwäche sicher diagnostiziert und behandelt
werden kann (Quelle: Deutsche Herzstiftung, Beiratsmitglied sekTOR-HF).
Erfahren Sie mehr über die Herzinsuffizienz auf der Internetseite der Deutschen Herzstiftung oder laden Sie sich ganz einfach weitere Informationsunterlagen herunter.
Häufig gestellte Fragen zur Herzinsuffizienz
Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Organismus mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen, um einen stabilen Stoffwechsel unter Ruhe- oder Belastungsbedingungen zu gewährleisten.
Linksherzschwäche: Das Herz ist nicht mehr fähig ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Das Blut staut sich in der Lunge.
Rechtsherzschwäche: Das Blut das von den Organen zurückkommt kann nicht mehr schnell genug weiter gepumpt werden und staut sich vor dem Herzen. Dadurch entsteht ein erhöhter Druck in den Blutgefäßen. Es kommt zu Wasseransammlungen in verschiedenen Geweben wie Beinen, Bauchraum und Brustkorb.
Globale Herzinsuffizienz: Beide Hälfte des Herzens sind erkrankt und es besteht eine Linksherzschwäche sowie Rechtsherzschwäche.
Diastolische Herzinsuffizenz (normale Herzleistung): Die Auswurfleistung ist erhalten, jedoch gelangt weniger Blut in die versteifte li. Herzkammer.
Systolische Herzinsuffizinz: (reduzierte Herzleistung): Die Menge des einfließenden Blutes ist normal kann aber nicht komplett in den Kreislauf gepumpt werden.
Koronare Herzerkrankung (Myokardinfarkt, chronische Ischämie) Erkrankung der Herzkranzgefäße
Arterielle Hypertonie, hypertensive Herzerkrankung (Bluthochdruck): Stetiger hoher Druck in den Blutgefäßen zwingt das Herz zu höherer Pumpleistung, der li. Herzmuskel kann sich verdicken—wird dadurch steif und unbeweglich, wodurch er sich schlechter mit Blut füllen kann.
Weitere Risikofaktoren
- Überfunktion der Schilddrüse
- Diabetes mellitus
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
- Rauchen
- Übergewicht (Adipositas)
- Bewegungsmangel
- Übermäßiger Alkoholgenuss sowie Drogengenuss
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Im Rahmen der Herzinsuffizienztherapie sind RR-Werte zwischen 100-120 mmHg systolisch (erster Blutdruckwert) gewünscht um das Herz zu entlasten. Sollten Sie dabei Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen verspüren legen Sie sich hin und legen die Beine hoch. Bei vermehrten Auftreten oder Zunahme Information Ihres betreuenden Arztes oder der Netzwerkstelle.
Beine regelmäßig hochlagern, Gewicht regelmäßig kontrollieren, bei Beinödeme und Gewichtszunahme von 2 kg innerhalb von 3 Tagen den betreuenden Arzt bzw. die Netzwerkstele kontaktieren.
Bei plötzlicher Verschlechterung der Atemnot: Sofortiger Kontakt mit dem betreuenden Arzt bzw. der Netzwerkstellen.
Bei leichter Zunahme der Atemnot z.B. beim Treppensteigen oder Schlafen („ein Kissen mehr“): Kontaktaufnahme mit betreuenden Arzt oder Netzwerkstelle.
Ist Schlafen nur noch in aufrechtern Stellung möglich: Kontaktaufnahme mit dem betreuenden Arzt oder der Netzwerkstelle (möglichst noch am selben Tag).
Auf ausreichend Schlaf achten, mehr auf den Körper hören und Pausen machen, Überbelastung vermeiden.
Tauschen sie sich offen mit Ihrer Familie/Freunden aus. Fühlen Sie sich längere Zeit bedrückt oder ängstlich sprechen Sie mit Ihrem betreuenden Arzt oder der Netzwerkstelle.
Vermeiden Sie Reisen in exteme Klimaregionen (Wüste,Tropen, Hochgebirge). Planen Sie die Reise in einzelnen Reiseabschnitten mit Pausen. Besprechen Sie die Reise vorher mit Ihrem betreuenden Arzt. Überprüfen Sie Ihren Krankenversicherungsschutz (Reiserücktrittversicherung, Rückholversicherung, Auslandskrankenversicherung). Nehmen Sie reichlich Medikamente mit.
Grundsätzlich wirken sich Aktivitäten und Sport positiv auf die Gesundheit aus, sollten aber erst nach Absprache mit dem betreuenden Arzt oder der Netzwerkstelle in Abhängigkeit von der Schwere Ihrer Herzschwäche begonnen werden.
- Nierenwerte (Kreatinin, eGFR)
- Elektrolyte (Natrium, Kalium)
Im Normalfall reicht eine Kontrolle alle 3 Monate aus, bei Auffälligkeiten in kürzeren Intervallen und nach Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt.
Telemedizinplattform für Patienten
Jeder teilnehmende Patient wird dazu befähigt seine Vitalwerte, wie EKG, Körpertemperatur, Körpergewicht oder Angaben
zum aktuellen Gesundheitszustand via App oder Internetportal an die zuständigen Ärzte und Netzwerkstelle zu senden.
Die Telemedizin-Plattform ist als App für Android oder iOS Smartphones oder einfach als Webportal über Ihren Standard-Browser aufrufbar.
Die Telemedizinplattform Curafida, auf der sekTOR-HF basiert, ist als ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt der Klasse I nach der Medical Device Directive (MDD) zertifiziert.
Aufgabenmanagement
Erinnerungen zu anstehenden telemedizinischen Messungen und Aufgaben, Terminübersicht
Eingabe von Vitalwerten
Vitaldaten wie u.a. EKG, Blutdruck und Körpergewicht selbstständig messen und an die medizinischen Experten senden
Fragebogenfunktion
Abfrage von Fragebögen zum Gesundheitszustand direkt in der Plattform
Information
Informationen zur Herzinsuffizienz-Erkrankung, Anleitungen und Tipps zum Umgang mit der Plattform und der App
Telemedizinplattform für Experten
Die App sekTOR-HF gehört zum gleichnamigen Innovationsfondsprojekts sekTOR-HF (Transsektorale bedarfsorientierte Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz und Entwicklung eines alternativen Vergütungsmodell) und dient u.a. zur Erfassung von Vitaldaten, Fragebögen und Vernetzung von Patienten mit medizinischem Personal.
Neben dem Monitoring von Vitaldaten und Fragebögen in der App werden medizinische Fachangestellte regelmäßig Televisiten bei den Patienten durchführen. Durch diese nachstationäre Betreuung soll eine Reduktion unnötiger Krankenhausaufenthalte und Vermeidung von Wiederaufnahmen erreicht werden. Teilnehmen können Patienten mit Herzinsuffizienz aus den Regionen Rhön-Grabfeld und Marburg-Biedenkopf.
Das Betreuungskonzept von sekTOR-HF und die damit verbundene App basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien zur telemedizinischen Patientenbetreuung. Dabei achten wir auf eine möglichst hohe Bedienbarkeit. Wir testen regelmäßig die technischen Komponenten und optimieren kontinuierlich unsere Systeme und das Bedienkonzept. Voraussetzungen für die Nutzung der App sind, a) dass für teilnehmende Patienten eine initiale adäquate Diagnostik bei einem Facharzt erfolgt ist und b) sie diese App ausschließlich mit den Ihnen bereitgestellten Zugangsdaten im Rahmen des Innovationsfondsprojekts sekTOR-HF verwenden. Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.sektor-hf.de.
Die Telemedizinplattform Curafida, auf der sekTOR-HF basiert, ist als ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt der Klasse I nach der Medical Device Directive (MDD) zertifiziert.
Häufig gestellte Fragen von Patienten
Teilnehmen können alle Patienten im Einzugsgebiet der Rhön-Kliniken für Kardiologie in Bad Neustadt a. d. Saale und des Uniklinikums in Marburg. Erfüllt ein Patient die Einschlusskriterien für die neue Versorgungsform, wird er nach Einwilligung in das Projekt eingeschrieben.
Eine Teilnahme ist nur möglich für Versicherte der beteiligten Krankenkassen (AOK HESSEN, AOK BAYERN, DAK, Techniker Krankenkasse).
An dem Projekt sind verschiedene technische, wissenschaftliche, medizinische, sowie Partner von Krankenkassen beteiligt. Weitere Informationen finden sie hier.
Für Sie als Patient entstehen keine Kosten. Alle entstehenden Kosten werden im Rahmen des Projektes übernommen.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne direkt an unsere Netzwerkstelle. Den Kontakt finden Sie hier.
Die Netzwerkstelle begleitet sowohl ambulante als auch stationäre Patienten über die gesamte Behandlungszeit im Projekt. Die Koordination übernimmt ein kardiologischer Facharzt sowie speziell ausgebildetes Fachpersonal. Die Netzwerkstelle sorgt in Abstimmung der behandelnden ambulanten und stationären Ärzte dafür, dass der Patient zu jeder Zeit die passende Versorgung erhält.
Sie dürfen in der Behandlung im Projekt einen aktiven Part übernehmen: Sie lernen Ihre Vitalwerte, wie EKG, Blutdruck, Körpergewicht oder Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand via App oder Internetportal an Ihre Ärzte und Netzwerkstelle zu senden. Die Netzwerkstelle kann so bei Auffälligkeiten im Monitoring passgenaue Maßnahmen ableiten und individuelle Behandlungsempfehlungen mit den beteiligten Ärzten abstimmen.
Ob Sie die Einschlusskriterien für das Projekt sekTOR-HF erfüllen - kann Ihnen die Netzwerkstelle oder die teilnehmenden Haus- und Facharztpraxen beantworten. Welche Praxen an diesem Projekt teilnehmen beantwortet Ihnen gerne die Netzwerkstelle. Den Kontakt finden Sie hier.
Um Ihnen die erforderliche Unterstützung im Projekt zu ermöglichen, wäre es von großem Vorteil, dass Sie oder Ihre Angehörigen über ein eigenes Smartphone und eine Verbindung zum Internet verfügen.
So können Sie optimal am Projekt teilnehmen. Sollte dies ausgeschlossen sein, haben wir nach ausführlicher Einzelfallprüfung die Möglichkeit eine Alternative vorzuschlagen. Bitte fragen Sie dazu gerne die Netzwerkstelle. Den Kontakt finden Sie hier.
Das kommt auf den Einzelfall an. Gerne prüfen wir mit Ihnen gemeinsam die genaue Situation.
Bitte fragen Sie dazu gerne die Netzwerkstelle. Den Kontakt finden Sie hier.
Häufig gestellte Fragen von Ärzten
Teilnehmen können alle Allgemeinmediziner, fachärztliche Internisten mit Schwerpunkt Kardiologie, fachärztliche Internisten (ohne Schwerpunkt) mit genehmigten Schwerpunkt Kardiologie oder Fachärzte Innere Medizin und Kardiologie aus dem Einzugsgebiet der Rhön-Kliniken für Kardiologie in Bad Neustadt a. d. Saale und des Uniklinikums in Marburg.
Zur Teilnahme berechtigt sind zugelassene Vertragsärzte und bei einem Vertragsarzt, einer Berufsausübungsgemeinschaft oder einem MVZ angestellte Ärzte. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Kinder- und Jugendärzte nach § 73 Absatz 1a Satz 1 Nr. 2 SGB V.
Für eine Projektteilnahme ist einem Selektivvertrag nach 140a SGB V beizutreten. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.
Für Sie als Arzt entstehen Aufwendungskosten für die neue Versorgungsform, die im Rahmen des Innovationsfondsprojekts erprobt werden. Die entstehenden Kosten werden im Rahmen des Projektes für Sie übernommen.
Für eine Projektteilnahme ist einem Selektivvertrag nach 140a SGB V beizutreten. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.
Für eine Projektteilnahme ist einem Selektivvertrag nach 140a SGB V beizutreten. Darin werden alle Regelungen zur Einschreibung von Patienten geregelt.
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.
Wir nehmen die Sicherheit der Daten sehr ernst. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Unsere Experten für Datenschutz und Datensicherheit beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.
Für eine Projektteilnahme ist einem Selektivvertrag nach 140a SGB V beizutreten. Darin werden alle Regelungen hinsichtlich der Abrechnung ausführlich erläutert.
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beantworten Ihre Fragen gerne in einem Gespräch.